Der Wandel der Finanzierungsmodalitäten sozialer Projekte und der zunehmende Legitimationsdruck für diese im Rahmen der Qualitätsdiskussion hat in den letzten Jahren zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand in der Sozialarbeit geführt. sozial.label erkennt an, dass insbesondere kleine und mittlere Projekte ihren Fokus primär auf sozialarbeiterische Tätigkeiten setzen und entlastet diese durch die Übernahme von Aufgaben im finanziellen, administrativen und organisatorischen Bereich.

Das Dienstleistungsangebot von sozial.label richtet sich in erster Linie an kleine und mittlere Projekte im sozialen Bereich, die vorwiegend über Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich Sozialarbeit verfügen und hierauf bewusst ihre Arbeit konzentrieren. Diese Projekte verfügen oft über geringe Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Sozialpolitik/Lobbying und Sozialmanagement und ihnen stehen in der Regel keine personellen Mittel für Lobbyarbeit und für die Akquise von Geldern zur Finanzierung ihrer Projekte zur Verfügung. Die Projekte haben sich bewusst dafür entschieden, die Sozialarbeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen und stecken in diese und in die Arbeit mit den Klienten ihre Energien und Ideen. Sie erkennen die administrativen und organisatorischen Tätigkeiten des Projektmanagements als notwendigen Bestandteil der Arbeit zum Erhalt und zur Weiterentwicklung ihres Projektes an, haben sich jedoch dafür entschieden, diesen Teil der Arbeit an professionelle Dienstleister abzugeben, um Zeit und Raum zu haben für die Arbeit mit Menschen und für Innovationen.


Das Besondere an sozial.label ist hierbei, dass es die ausgewählten Projekte bis zum Erfolg begleitet, d.h., sozial.label informiert und berät somit nicht nur über mögliche Geldquellen, sondern begleitet den gesamten Prozess von der Auswahl eines geeigneten Geldgebers über die Antragstellung bis zur Zusage einer Förderung.

Der Arbeit von sozial.label werden folgende Prämissen zugrundegelegt:


   1.  Assistenz bis zum Erfolg
   2.  Der gute Name zählt
   3.  Die Evolution der Kooperation
   4.  Sozialarbeit findet lokal statt

1. Assistenz bis zum Erfolg
sozial.label begleitet die ausgewählten Projekte bis zum Erfolg, d.h. z.B. bis zum Erhalt der beantragten Gelder oder bis zur Fertigstellung der Projektkonzeption. sozial.label informiert und berät somit nicht nur z.B. bei der Finanzassistenz über mögliche Geldquellen und Strategien zur Beantragung dieser, sondern begleitet den gesamten Prozess von der Auswahl eines geeigneten Geldgebers über die Antragstellung bis zur Zusage einer Förderung. Darüber hinaus bietet sozial.label auch das Projektmanagement als Leistung an.

2. Der gute Name zählt
sozial.label sieht im Vertrauen in die Arbeit der sozialen Projekte die Basis der Zusammenarbeit. Dieser Ansatz schließt aus, die Projekte vor der Zusage der Assistenz einer Qualitätskontrolle zu unterziehen und somit einen elitären Anspruch zu erheben. So erhält jedes Projekt Raum, um seine Arbeit ohne Legitimationsdruck darzustellen und auch Schwächen einzugestehen. Vielmehr stellt sozial.label einen sehr hohen Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit und misst an dieser die Qualität der Arbeit in den Projekten. Dadurch wird erreicht, dass der Name sozial.label tatsächlich für qualitativ hochwertige Projekte steht und somit auch möglichen Geldgebern eine Sicherheit gegeben werden kann.
Der Prozess der Projektassistenz wird durch regelmäßige Projektbesuche begleitet, um sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen. Die Besuche werden auch nach erfolgreicher Assistenz, z.B. dem Erhalt von Fördermitteln, fortgesetzt. Die Subjektivität, die der Urteilskraft hier naturgemäß zugrunde liegt, wird durch sehr gute fachliche Kompetenzen und Erfahrungen der Mitarbeiter von sozial.label im Bereich der Sozialarbeit abgefedert. sozial.label verzichtet, in Anerkennung der Notwendigkeit der Entwicklungen im Bereich der Qualitätssicherung, bewusst darauf, noch ein weiteres Instrumentarium zur Messung und Sicherung von Qualität entwerfen.

3. Die Evolution der Kooperation
Die Geschichte von TIT FOR TAT 1 erzählt von dem Erfolg der verblüffend einfachen Methode des TIT FOR TAT („verhalte dich so, wie sich dein Gegenüber dir gegenüber verhält") in der auf Dauer angelegten Kooperation mit anderen. Die TIT FOR TAT-Methode ist Grundlage des Kooperationskonzeptes von sozial.label., da in der sozialen Arbeit gerade die Langfristigkeit von Beziehungen/Kooperationen mit den Projekten und Geldgebern eine wichtige Rolle spielt. Somit entsteht durch die Arbeit von sozial.label gleichzeitig ein Netzwerk von Akteuren und Förderern im sozialen Bereich.

4. Sozialarbeit findet lokal statt
Das Kooperationskonzept des TIT FOR TAT wird von sozial.label um die Bedeutung der lokalen Ebene erweitert. Die Begrenzung der Projektassistenz auf die lokale Ebene erkennt an, dass soziale Arbeit sich jeweils an den lokalen/vorhandenen Rahmenbedingungen zu orientieren hat und bemüht sich daher um eine Einbettung in gegebene Strukturen. Die Idee ist, nicht etwas völlig Neues zu schaffen und dadurch Redundanzen zu erzeugen, sondern auf das Vorhandene zurückgreifen, hier einzelne Teile aneinanderfügen bzw., beim Aufbau neuer Projekte, Zwischenteile ergänzen. Entsprechend werden ggf. lokale Experten herangezogen, die über Kenntnisse der sozialen Szene verfügen.

______________________
1 R. Axelrodt erzählt in seinem Buch „Die Evolution der Kooperation“ von einem Wettbewerb, in dem Fachleute wie Mathematiker und Sozialforscher aufgefordert werden, am Beispiel des Gefängnisdilemmas eine Strategie zu entwickeln, die eine erfolgreiche auf Dauer angelegte Kooperation verspricht. Das erfolgreichste der eingereichten Konzepte ist die simple Strategie des TIT FOR TAT, die besagt, dass man sich jeweils so verhält, wie sich sein Gegenüber zuvor verhalten hat. D.h., wenn das Gegenüber sich negativ verhält, wird man bei der nächsten Begegnung ebenfalls negativ auftreten, verhält sich das Gegenüber positiv, wird man dies bei der nächsten Gelegenheit nachahmen. Diese Methode hat zu den häufigsten positiven Kooperationen geführt und war langfristig gesehen die erfolgreichste. Auch bei einem zweiten Durchlauf des Wettbewerbs, indem viele Teilnehmer komplexe Varianten des TIT FOR TAT eingereicht haben, war diese Methode erneut die erfolgreichste.


Bild1 Bild2 Bild3 Bild4 Bild5